Gibt es eine Zuckersucht? Meine eigene Erfahrung
Geht es Dir wie mir? Wenn ich einmal mit Süßkram angefangen habe, fällt es mir exrem schwer, davon wieder loszukommen!
Ich zähle zu den Menschen, die nahezu keine Süßigkeiten im Haus haben. Warum auch? Sie sind ungesund und ich brauch sie nicht… ich brauche sie nicht… ich brauche … ich brauche sie … ich brauche sie doch! … Es ist einfach furchtbar. Ich versuche Süßigkeiten zu vermeiden, denn ich kann einfach nicht mehr aufhören, wenn ich auch nur ein bisschen davon genascht habe!
Ich höre immer wieder von einer “Zuckersucht”… gib es die wirklich? Ich starte mein Eigenexperiment:
In habe in den letzten Monaten etwa drei Kilo abgenommen. Ich wollte das unbedingt, denn ich wollte unbedingt wieder meine Muskeln sehen, die ich mir mit hartem Training wieder antrainiert habe. Das motiviert mich! Das macht Spaß! Ich sehe Fortschritte! Ich habe mir in dieser Zeit ernährungstechnisch kaum Fehltritte erlaubt. Mein Ziel immer klar vor Augen, ein genaues Bild von mir im Kopf! Wie ein Pferd mit Scheuklappen… bloß nicht von vorweihnachtlichen Verführungen ablenken lassen. Aktiv an meinem Körper arbeiten, ihn nach meinen Wünschen formen! Ich muss sagen: Es hat geklappt! Ich habe mein selbstgestecktes (Zwischen)Ziel erreicht, bin etwa 3 Kilogramm Fettmasse losgeworden und die Bauch- und Schultermuskeln sind wieder recht passabel zu sehen. Ich fühle mich wohl!
Tja, und genau da liegt nun auch das “Problem”… ich kann mir “ab und zu” was Süßes gönnen. Juhuh… oje!
So erging es mir
Ich war vergangenes Wochenende unterwegs. Von Freitag bis Sonntag, eine Art Seminar. Jeder sollte etwas für den “Nachmittagskaffee” beisteuern. Ich habe mich auf das Wochenende gefreut, da ich lange schon keine Schokolade, Kuchen und sonstigen Süßkram gegessen hatte. Das Wochenende über wollte ich das nun genießen… nur das Wochenende!
Am Freitag Abend wurden bereits die ersten Leckereien ausgepackt. Ich nahm mir ein kleines Stück. Fertig. Samstag dann die erste offizielle Kaffeezeit. Kuchen, Schokolade, süße Teilchen… alles was das Herz begehrt… ich bediente mich guten Gewissens. Lecker! Am Samstag Abend stand in unserem Seminarraum noch alles aufgebaut da. Wir verbrachten unseren Abend (und die halbe Nacht) in lockerer Atmosphäre in diesem Raum. Es artete aus. Immer wieder bin ich an den Süßkram gegangen. Wenn ich mir vorgenommen hatte “nur noch dieses Stück”… kreisten meine Gedanken weiter um die Leckereien. Die Sucht hatte mich wieder fest im Griff!
Nun ist inzwischen mehr als eine Woche vergangen und ich kann nicht mehr ohne. Ständig habe ich ein starkes Verlangen nach Schokolade und anderen stark zuckerhaltigen Dingen. Es ist für mich so unendlich schwer das jetzt wieder abzustellen. Es ist eine Sucht! Mein Kopf sagt natürlich “Du brauchst das nicht, es ist ungesund und Dein Sixpack verschwindet wieder” aber mein Verlangen ist einfach stärker. Das ärgert mich. Dieser Frust führt zu… Frustfuttern.
Tja. Nun bin ich Ernährungsberaterin und weiß doch eigentlich wie es geht! Oder doch nicht? Doch! Ich weiß es und ich werde es auch wieder genau so in den Griff bekommen, wie sonst auch! Ich muss für ein bis zwei Wochen durch einen Entzug!
Das sagt sich so einfach! Auch meine Klienten sagen (mit Recht!) “ich bin wieder schwach geworden”, “ich hatte so viel Stress (Ärger, Frust,… ersetze dieses Wort beliebig!) da konnte ich nicht anders” “aber ab morgen…” usw. So ist die Realität.
Wie komme ich jetzt wieder davon los?
Jetzt verrate ich Dir meinen Weg zum Erfolg:
Punkt 1: Die Motivation!
Klingt zunächst vielleicht abgedroschen, denn Du bist davon überzeugt motiviert zu sein, aber meine Frage an Dich ist: Zu was genau bist Du motiviert?
“Schlank zu sein?” “Ein paar Kilos weniger zu haben?” Ich höre oft Aussagen wie: “Ich möchte unbedingt schlank sein, das motiviert mich”. Ich bin aber davon überzeugt, Du musst motiviert sein “abzunehmen” bzw. “auf Zucker zu verzichten”! Das Entscheidende ist: Dich motiviert ein “Istzustand” (Schlanksein, zuckerfrei leben), Du solltest aber richtig Bock “auf den Weg” haben also auf das “Abnehmen” selbst… daran Spaß haben, an Deinem Körper zu arbeiten… zu widerstehen… stark zu sein, deinen Körper nach eigenen Bedürfnissen zu formen!
Denn: “Schlanksein”, “weniger wiegen”, “zuckerfrei sein” ist ein passiver Zustand! Seinen Körper nach eigenen Wünschen zu formen ist aktiv! Sei also aktiv und freue Dich auf Deinen Weg! Dann erreichst Du Dein Ziel spielend leicht!
Punkt 2: Die Lebensmittelauswahl!
Jetzt noch einige Tipps, die den Weg etwas leichter machen: Achte auf den Glykämischen Index Deiner Nahrungsmittel (Tabelle siehe nächsten Beitrag)! Er zeigt an welche Wirkung ein kohlenhydrathaltiges Lebensmittels auf den Blutzuckerspiegel hat. Isst Du Industriezucker (Süßigkeiten, Fertigprodukte und Weißmehlbrötchen/brot) steigt der Blutzuckerspiegel schnell stark an. Nach kurzer Zeit rauscht er dann rasant in den Keller. Deine Leistung, Konzentration fällt ab, Du bist müde und verspürst einen furchtbaren Heißhunger. Schwer zu unterdrücken! Der Verzicht auf weiter zuckerhaltiges fällt extrem schwer.
Eiweiße und Fette hingegen haben keine Auswirkung auf den Blutzuckerspiegel! Entscheide Dich also lieber für einen Joghurt (besser noch Quark), als für einen Schokoriegel!
Möchtest Du unbedingt was Süßes essen oder trinken, dann iss etwas Eiweißreiches hinterher; Eiweißreiche Lebensmittel können kohlenhydratreiche Mahlzeiten etwas “ausbremsen”. Der Blutzuckerspiegel steigt also nicht so rasch an und fällt im Anschluss auch nicht ganz so plötzlich ab. Es entsteht also kein (oder weniger) Heißhunger auf Süßes.
Vorsicht auch vor Fruchtsäften! Lieber Wasser, Tee oder stark verdünnte Säfte. Vollkornprodukte Weißmehlprodukten unbedingt vorziehen!
Kennst Du schon “Overnight Oats”? Wenn nicht, dann wird es Zeit! In meinen Augen sind sie der beste Start in den Tag!
Im Grundrezept: Haferflocken, Milch (alternativ auch Pflanzenmilch) und Quark (für eine lange Sättigung ein Extra an Eiweiß). Dazu kommen je nach Geschmack Nüsse, Samen, Obst, etwas(!) Honig, Mandelmus, Gewürze wie Zimt usw. Das ganze wird am Vorabend zusammengemixt und über Nacht in den Kühlschrank gestellt. Rezepte meiner Lieblings-Overnight-Oats stelle ich in den nächsten Tagen hier ein!
Du startest optimal versorgt mit: komplexen Kohlenhydraten, viel Eiweiß, Vitaminen und Mineralstoffen in den Tag!
Was bedeutet das jetzt für Dich persönlich?
Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder Du genehmigst Dir jeden (oder jeden zweiten) Tag etwas Süßes, damit der Heißhunger darauf nicht zu groß ist, …
oder wenn Du genauso empfindlich wie ich auf Zucker reagierst: Du verzichtest ganz auf Kuchen und Süßigkeiten mit hohem Zuckeranteil, dann ist das Verlangen nach einer gewissen Zeit ganz weg. Für mich ist der zweite Weg am “sichersten”, erfordert allerdings mehr Disziplin am Anfang. So geht es langfristig ohne Probleme und Verlangen… bis zum nächsten “winzigen Stückchen Schokolade”… dann geht der Zirkus von vorne los. Da ich das inzwischen über mich gelernt habe, kann ich gut damit umgehen.
Daher mein Tipp an Dich:
Beobachte Dich selbst! Welcher Typ bist Du? Kannst Du nach drei Stücken Schokolade aufhören, oder muss es dann (wie bei mir) die ganze Tafel sein? Kreisen Deine Gedanken ständig um Süßes? Dann verzichte für ein bis zwei Wochen mal komplett auf Industriezucker… Dein Verlangen danach wird mit hoher Wahrscheinlichkeit verschwinden! Und fang nicht wieder an! Wenn Du aus irgendeinem Grund aber nun wieder Süßes essen (möchtest), z.B. bei einer Familienfeier, dann plane so, dass nach diesem Tag nichts mehr davon im Haus ist und schalte in den Geschäften den Turbo ein, wenn Du am Süßigkeitenregal vorbei kommst!
Am Schluss noch eine, möglicherweise etwas provokante Behauptung: Es gibt viele Begründungen warum ausgerechnet man selbst nicht (oder jetzt gerade nicht) auf Zucker verzichten kann:
- “Das Verlangen ist genetisch bedingt, ist bei allen aus der Familie so”,
— “es wurde Dir als Kind so antrainiert”,
— “Du bist gerade so gestresst (wahlweise zu ersetzen mit: “genervt, übermüdet, angespannt, verärgert,…)”,
— “es ist ja nur einmal eine Ausnahme”,
— “nur noch heute, morgen geht es dann richtig los”,
— “meine Familie will nicht verzichten und daher ist immer etwas vor meiner Nase”
und viel Begründungen mehr.
Jetzt sage ich Dir aber wieder: Das ist alles Quatsch… alles Ausreden! Erinnere dich daran: was ist Deine Motivation? Schlank sein? Gewicht verlieren? Schlank werden, Deinen Körper nach den eigenen Vorstellungen formen? “der Herr über das eigene Essverhalten sein”? Es liegt an Dir! Wer etwas wirklich will findet Wege, wer etwas nicht will, findet Ausreden!
In diesem Sinne! Viel Erfolg bei Deinem Vorhaben! Hinterlasse gerne Deine eigenen Erfahrungen zu Deiner Zuckersucht und ob Du sie besiegen konntest. Was hat Dir dabei geholfen? Hat Dir mein Beitrag gefallen? Dann freue ich mich, wenn Du ihn fleißig teilst!
In meinem nächsten Beitrag: Was bedeutet der glykämische Index? Welche Lebensmittel solltest Du besser meiden?
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Richtig toller und interessanter Beitrag! Bei mir ist es so, das wenn ich ein paar Tage gar nix süßes gegessen habe, dann auch sehr lange ohne auskommen kann. Wenn es dann doch mal sein muss versuche ich auf Proteinriegel zurückzugreifen…
So mache ich es auch! Proteinriegel gelten bei mir allerdings auch als Süßigkeit, da die Werte bei allen Riegeln, die ich bisher gesehen habe, doch sehr zu wünschen übrig lassen. Meistens sind minderwertige Proteine enthalten und natürlich jede Menge Zucker, Fett und/oder Süßstoffe. Aber für zwischendurch darf das natürlich sein!