Gut oder schlecht? Die Dukan Diät — meine ausführliche Beurteilung

Die Dukan-Diät – was ist das, wie funktioniert sie und meine Einschätzung dazu

 

In mein­er Face­book­gruppe (klick zur Gruppe) wurde ich darum gebeten, etwas über die Dukan-Diät zu schreiben. Da das nicht in ein- bis zwei Sätzen abge­han­delt ist – hier ein klein­er Bericht mit State­ment von mir:

Was ist die Dukan-Diät? Wie funktioniert die Dukan Diät?

Die Dukan-Diät ist eine stark eiweiß­be­tonte Diät, bei der weit­ge­hend auf Fett und vor allem auf Kohlen­hy­drate verzichtet wer­den soll.

Die Diät beste­ht aus 4 Phasen:

  1. Die „Angriff­sphase“
  2. Die „Auf­bauphase“
  3. Die „Sta­bil­isierungsphase“ und
  4. Die „Erhal­tungsphase“

Die Angriff­sphase: Hier wird der Speise­plan radikal eingeschränkt. Erlaubt sind in dieser 1–10 tägi­gen Phase (im Schnitt 3–5 Tage) auss­chließlich Lebens­mit­tel mit einem hohen Eiweißan­teil und möglichst wenig Fet­ten. Kohlen­hy­drate sind völ­lig zu mei­den. Dies kann nahezu auss­chließlich durch den Kon­sum von Fleisch und Fisch sichergestellt wer­den (Tofu ist in dieser Phase die einzige veg­e­tarische Ausnahme).
Lebens­mit­tel­beispiele: Pute, Rind, Fisch, Eier, Innereien, Mager­milch­pro­duk­te wie z.B. Magerquark

Gegen die dro­hende Ver­stop­fung gibt es Hafer­kleie. Ein Teelöf­fel getrock­nete Gojibeeren sollen die Vit­a­m­in­ver­sorgung sicherstellen.

Zweck dieser Phase:
- Schnelle Gewichtsab­nahme und damit mehr Moti­va­tion (und mein­er Überzeu­gung nach Wer­bung für eine ver­meintlich gut funk­tion­ierende Diät.
-eine Umstel­lung des Stof­fwech­sels auf „Fettver­bren­nung“

 

Meine Beurteilung zu dieser Phase:

  • Diese Phase ist extrem hart, weil es radikale Ver­bote gibt, die im All­t­ag äußerst schw­er einzuhal­ten sind.
  • Der zunächst sehr schnelle Gewichtsver­lust auf der Waage täuscht eine echte Abnahme vor. Tat­säch­lich wird durch den völ­li­gen Verzicht auf Kohlen­hy­drate der Kör­p­er zum über­wiegen­den Teil nur entwässert. Mit echter Gewichts-/Fet­tab­nahme hat das lei­der wenig zu tun.
  • Es dro­hen heftige Neben­wirkun­gen, wie: Übelkeit, Kreis­lauf­prob­leme, Blähun­gen, Ver­stop­fung, Antrieb­slosigkeit, Energielosigkeit, Konzen­tra­tionss­chwäche, Launen­haftigkeit uvm.
  • Entschei­det man sich für mehrere Tage in dieser Phase, stellt der Kör­p­er seinen Stof­fwech­sel tat­säch­lich auf „Ketose“ um. Das würde den Rah­men hier jet­zt spren­gen. Nur soviel sei dazu gesagt: Die Folge ist stark­er, übel­riechen­der Mundgeruch.
  • Vit­a­mine, Min­er­al­stoffe, Bal­last­stoffe, Pflanzen­stoffe bleiben auf der Strecke

 

Phase 2, die Auf­bauphase: Jet­zt ist einiges, weniges Gemüse erlaubt. Allerd­ings lediglich Gemüse mit einem äußerst gerin­gen Kohlen­hy­dratan­teil. Also Kartof­feln, Mais, Schalen­früchte wie Lin­sen und Erb­sen, sind weit­er­hin verboten.

Meine Beurteilung dieser Phase: Die erste, schnelle Gewichtsab­nahme ist vor­bei und man freut sich einige Tage sicher­lich darüber, auch mal etwas anderes außer Fleisch essen zu dür­fen. Die Abnahme kön­nte das erste Mal stag­nieren und sicher­lich geben einige an dieser Stelle bere­its auf.
Hält man sich weit­er an den Plan, dann wird der Appetit weniger sein (weil man das ein­seit­ige Essen nicht mehr sehen kann).
Nach eini­gen Tagen wird man durch ein erschaf­fenes Kalo­rien­de­fiz­it weit­er abnehmen.
Hält man sich strickt an den Plan, wird der üble Mundgeruch bleiben.
Da unter anderem Obst nicht erlaubt ist, wird es weit­er­hin zu ein­er Man­gelver­sorgung wichtiger Nährstoffe kom­men. Die oben aufge­führten Neben­wirkun­gen kön­nten sich etwas bessern.

 

Phase 3, die Sta­bil­isierungsphase: Es gibt eine Formel, mit der nun die Zeit der Sta­bil­isierung aus­gerech­net wer­den muss (pro Kg Abnahme => 10 Tage Sta­bil­isierung). In dieser Phase ist kalo­rien­armes Obst erlaubt. Es gibt 2 Scheiben Vol­lko­rn­brot und 40g Hartkäse. 2 Mal in der Woche sind nun Nudeln, Kartof­feln, Klöße usw. erlaubt. An zwei Tagen darf ein soge­nan­ntes „Beloh­nungsessen“ (essen was man möchte) ein­genom­men wer­den. Ein Tag in der Woche wird nach den Regeln aus der 1. Phase gegessen.

Meine Beurteilung zu dieser Phase: Es ist in meinen Augen völ­lig absurd konkrete Men­gen­vor­gaben (2 Scheiben Brot,…) für alle Men­schen zu machen – unab­hängig von Größe, Gewicht, Geschlecht und Alter! Zudem fördert die aus­drück­liche Erlaub­nis zu einem „Beloh­nungsessen“ kein gesun­des Essver­hal­ten. Nach wie vor bleibt die Lebens­mit­telvielfalt auf der Strecke.

 

Phase 4, die Erhal­tungsphase: Diese Phase gilt für den Rest des Lebens. Ein Tag in der Woche gel­ten weit­er­hin die Regeln aus Phase 1. Hafer­kleie soll jeden Tag gegessen wer­den. Son­st wird wieder „nor­mal“ gegessen.

 

Hier meine abschließende Beurteilung der Dukan-Diät:

In meinen Augen ist die Dukan-Diät nicht nur äußerst schw­er durchzuführen, son­dern auch als gesund­heitlich beden­klich einzustufen. (Men­schen mit Vor­erkrankun­gen ist drin­gend davon abzuraten!)

Meine Begrün­dung:

  1. Die meis­ten Men­schen möcht­en sich nicht immer auss­chließen, wenn Kol­le­gen oder Fre­unde zu Kaf­fee und Kuchen ein­laden. Fam­i­lien­feiern kön­nen zum Spießruten­lauf wer­den. Essen­ge­hen wird mit diesen stren­gen Regeln nahezu unmöglich, wenn man nicht die Hälfte auf dem Teller zurück­lassen möchte (und das, obwohl man doch Appetit darauf hätte). Die meis­ten Men­schen möcht­en nicht auf typ­is­che Beila­gen wie Reis, Nudeln oder Kartof­feln verzicht­en. Unter­wegs schnell eine Kleinigkeit essen? Nahezu unmöglich. Ein Stück Schoko­lade vor dem Fernse­her? — ausgeschlossen!
  2. Durch den Kohlen­hy­dra­tentzug fehlt genau der Makro­nährstoff, der Energie schnell zur Ver­fü­gung stellt. Bei Sportarten, bei denen man schnelle Bewe­gun­gen und Reak­tio­nen braucht (Ball­sportarten) oder viel Kraft benötigt, muss man mit Leis­tung­sein­bußen rech­nen. Das Gehirn funk­tion­iert nur opti­mal mit Kohlen­hy­drat­en. Die Ersatzstoffe, die der Kör­p­er nun her­stellt (Ketonkör­p­er), kann das Gehirn wesentlich schlechter nutzen. Konzen­tra­tionss­chwierigkeit­en sind die Folge.
  3. Durch die fehlen­den Viel­seit­igkeit Bal­last­stoffe, Vit­a­mine, Min­er­al­stoffe, Pflanzen­stoffe usw. über einen lan­gen Zeitraum, wird es möglicher­weise zu Man­gel­er­schei­n­un­gen kommen.
  4. Durch den hohen Fleis­chkon­sum wer­den die Nieren stark belastet. Es entste­ht viel Harn­säure, die zu Gich­tan­fällen führen kann. Mit dem Fleisch wer­den viele andere, nicht gesund­heitss­chädliche Stoffe (Purine, gesät­tigte Fette, Medika­menten­rück­stände, Hor­mone, …) aufgenommen.
  5. Das Risiko für hohe Cho­les­ter­in­werte, Herz-Kreis­laufer­krankun­gen, Dia­betes (ja, auch Dia­betes!), Nieren­steine und Leber­prob­leme steigt.
  6. Auf essen­tielle Fette (für den Stof­fwech­sel notwendi­ge Fette) wird kein Wert gelegt. Sie sind teil­weise sog­ar ver­boten! (wie Öle und Nüsse). Je nach Auswahl der Lebens­mit­tel kom­men diese zu kurz, was wieder schlechte Blutwerte zur Folge hat.
  7. Der Mundgeruch ist nicht nur gewöh­nungs­bedürftig, son­dern nahezu unerträglich (Ace­tongeruch – Nagellackentferner)
  8. Herr Dukan hat diese Diät Ende der 70iger erfun­den. Die Wis­senschaft und Forschung hat sich seit­dem weit­er­en­twick­elt, die Diät nicht.
  9. Die Diät und spätere Ernährungs­form berück­sichtigt in kein­er Weise den Leben­sall­t­ag des Einzel­nen. Sportler benöti­gen eine völ­lig andere Nährstof­fverteilung als Men­schen, die sich nur sehr wenig bewe­gen usw.
  10. In der Erhal­tungsphase wird wieder „nor­mal“ gegessen – das bedeutet in der Regel, dass schnell auch wieder das alte Gewicht zurück­kehren wird.

Und dann noch ein in meinen Augen keines­falls zu ver­nach­läs­si­gen­der Punkt:

11. Ein hoher Fleis­chkon­sum bedeutet auch den Tod viel­er Tiere und eine weit­ere große Umwelt­be­las­tung – bitte ignori­ert diesen Fak­tor nicht! Biofleisch wird sich kaum jemand in diesen Men­gen leis­ten (wollen)

 

Mein abschließen­des Faz­it: Ich halte von dieser Diät­form nichts, weil sie aus oben genan­nten Grün­den wed­er prak­tik­a­bel noch aus gesund­heitlichen Grün­den zu empfehlen ist. Zudem wird das Gewicht mit ein­er extrem hohen Wahrschein­lichkeit, nach einiger Zeit wieder zurück sein. Zu viele Regeln, zu viele Ein­schränkun­gen. Man lernt dadurch kein gesun­des Essver­hal­ten und wird einiges an Nach­holbe­darf haben – wenn man denn die Diät über­haupt bis zum Ende durchge­s­tanden hat.

Warum hast Du diesen Artikel gele­sen? Bist auch Du noch auf der Suche, nach der für Dich passenden Ernährungs­form? Möcht­est Du nicht länger im Dunkeln tap­pen und eine Diät nach der anderen aus­pro­bieren? Deine Zeit ist wertvoll!

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Her­zliche Grüße,

Anke, Dein online-Ernährungscoach

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