Mit Eiweißpulver backen? Ist das möglich?

Voll im Trend: Backen mit Eiweißpulver

Abnehmen, dabei aber nicht auf Kuchen und anderen Süßspeisen verzicht­en. Klingt ver­lock­end! Das eher ungün­stige, kohlen­hy­dra­tre­iche Mehl ein­fach durch Eiweißpul­ver erset­zen. Der Sinn dahin­ter: Du musst auf Deinen heißgeliebten Kuchen auch dann nicht verzicht­en, wenn Du Gewicht reduzieren oder zumin­d­est nicht zunehmen möcht­est oder Du dich im Muske­lauf­bau befind­est. Um abzunehmen musst Du weniger Kalo­rien zu Dir nehmen, als Du ver­brauchst. Das üblicher­weise ver­wen­dete Weizen­mehl hat allerd­ings eine hohe Kalo­rien­dichte. Es hat kaum Bal­last­stoffe, Vit­a­mine und Min­er­al­stoffe, dafür aber viele Kalo­rien. Dadurch, dass Eiweißpul­ver schon in vie­len ver­schiede­nen Geschmack­srich­tun­gen und gesüßt (meist durch Süßstoffe) daherkommt, spart man sich weit­ere Zutat­en wie Zuck­er. Da Du während ein­er Diät­phase unbe­d­ingt auch keine wertvolle Muskel­masse ver­lieren möcht­est, ist der extra Pro­tein­kick im Kuchen natür­lich praktisch!

Befind­est Du Dich ger­ade im Muske­lauf­bau ver­sorgst Du Deine Muskeln während des Kaf­feeklatsches ganz neben­bei (und unbe­merkt) mit wichti­gen Pro­teinen. So kannst Du Deinen Tages­be­darf an Eiweiß ganz neben­bei decken.

Acht­est Du bei Dein­er Abnahme nicht auf die richtige Lebens­mit­telzusam­men­stel­lung und beglei­t­ende Bewe­gung kann es schnell passieren, dass Du zwar an Gewicht ver­lierst, der Kör­p­er aber zur Energiegewin­nung nicht das gewün­schte Depot­fett aus Hüften, Ober­schenkeln, Bauch und Co abbaut, son­dern auch das Muskelei­weiß. Der Kör­p­er tren­nt sich als erstes immer von den Din­gen, die er ver­meindlich am wenig­sten gebrauchen kann. Gebrauchst Du Deine Muskeln während der Abnahme wenig, sind diese als erstes fäl­lig. Muskeln wiegen bei gle­ichem Vol­u­men mehr als Fett. Dein Gewicht fällt also aber Du wirst dadurch nicht gesün­der, denn der Fet­tan­teil steigt im Ver­hält­nis zum Kör­pergewicht sog­ar an!

Um das nun zu ver­hin­dern, soll das Mehl durch Eiweißpul­ver aus­ge­tauscht wer­den. Die Muskeln sollen also vor dem Abbau geschützt werden.

Geht das Eiweiß beim Backen kaputt und wird wertlos?

Die Antwort darauf ist wohl eher “jein”. Das Eiweiß selb­st dena­turi­ert bei großer Hitze. Es verän­dert also seine Struk­tur. Am besten kann man das bei einem Spiegelei beobacht­en: Das rohe Ei kommt in die heiße Pfanne und verän­dert sein Ausse­hen von glib­berig-durch­sichtig zu weiß und fest. Das Eiweiß ist dena­turi­ert. Dadurch ist es aber für den Kör­p­er nicht wert­los gewor­den! Wir kön­nen daraus genau­so kör­pereigenes Eiweiß her­stellen wie aus dem rohen Ei!

Tat­säch­lich zer­stört wer­den beim Brat­en, Kochen und Back­en einige hitzeempfind­liche Vitamine.

Im Han­del gibt es inzwis­chen unglaublich viele ver­schiedene Eiweißpul­ver. Einige davon sind extrem preis­gün­stig, andere kosten ein halbes Ver­mö­gen. Neben dem Preis für “die Marke” ist das auch dem mehr oder weniger aufwändi­gen Her­stel­lungsver­fahren zu ver­danken. In meinen Bericht­en zur Eiweißpul­verqual­ität (klick) bin ich schon darauf einge­gan­gen. Eiweißpul­ver die durch das aufwändi­gere, scho­nende (da kalte) cross-flow-Ver­fahren (Mikro­fil­tra­tion) hergestellt wur­den enthal­ten sehr viele natür­liche Vit­a­mine und Min­er­al­stoffe. Pul­ver die durch das chemis­che, deut­lich weniger aufwändi­ge “Ione­naus­tauschver­fahren” hergestellt wur­den, enthal­ten keine (oder kaum) noch Vit­a­mine. Sie sind oft­mals auch gün­stiger im Han­del zu bekom­men. Wenn Du also ein Eiweißpul­ver zum Back­en brauchst, dann spielt es zunächst keine große Rolle, wie es hergestellt wurde. Die evt. vorhan­de­nen Vit­a­mine wer­den beim Back­en sowieso zerstört!

Kann ich mit jedem Eiweißpulver backen?

Nein! Nicht jedes Eiweißpul­ver ist zum Back­en geeignet! Immer wieder höre ich von ent­täuscht­en Hob­by­bäck­ern, dass der Kuchen nach dem Back­en ein­fach auseinan­derge­fall­en ist und nicht geschmeckt hat. Schade um die Lebens­mit­tel und das meist teure Eiweißpulver!

Weizen­mehl, bzw. das Gluten darin, hat wichtige Kle­beeigen­schaften, die das Gebäck zusam­men­hal­ten. Wer schon ein­mal Weizen­mehl durch Mais­mehl erset­zen wollte weiß wovon ich spreche… nach dem Back­en bröselt alles auseinan­der. Eiweißpul­ver wer­den aus ver­schiede­nen Quellen gewon­nen. So wird Eiweißpul­ver aus Milch, Soja, Fleisch, Erb­sen, Algen und vie­len anderen Rohstof­fen gewon­nen. Nicht jedes davon eignet sich zum Backen!

Welches Eiweißpulver eignet sich fürs Backen?

Mehrkom­po­nen­ten­pro­tein (MKP) eignet sich am besten zum back­en, da hier unter­schiedliche Eiweißarten in einem Pul­ver ver­schmis­cht sind. Es hat recht gute Kle­beeigen­schaften. Ganz auf das Mehl soll­test Du den­noch nicht verzichten!

Sojapro­tein ist beson­ders gut geeignet, da es die höch­sten Kle­beeigen­schaften aller reinen Eiweißpul­ver hat.

Casein sollte man nicht kom­plett durch Mehl aus­tauschen. Die Kle­beeigen­schaften sind nicht beson­ders gut! Ich empfehle hier, je nach Gebäckart, ein Ver­hält­nis von min­destens 1:2.

Wheypro­tein eignet sich am wenig­sten zum back­en. Es hat die schlecht­esten Kle­beeigen­schaften und schmeckt schnell trock­en. Evt. kannst Du daraus Pfannkuchen/Kaiserschmarren oder ähn­lich­es back­en. Damit es lock­er­er wird, empfehle ich Dir etwas Joghurt unterzu­mis­chen und ein Ei mehr zu ver­wen­den. Das Mehl nicht ganz weglassen!

Grund­sät­zlich: Höch­sten im Ver­hält­nis 1:1, son­st stimmt die Kon­sis­tenz wieder nicht. Evt. Kannst Du es auch mit einem Anteil Guark­ern­mehl oder Hafer­flock­en pro­bieren, denn diese haben wieder höhere Klebeeigenschaften.

Ist es sinnvoll mit Eiweißpulver zu backen?

Du soll­test Deinen täglichen Eiweißbe­darf jet­zt nicht haupt­säch­lich aus solchem ver­meintlich gesun­den Kuchen deck­en! Viel hil­ft nicht viel! Die Kalo­rien darin kom­men meis­tens zusät­zlich zum nor­malen Essen dazu! Außer­dem fehlen solch einem „gesun­den Kuchen“ die meis­ten übri­gen wichti­gen Inhaltsstoffe wie Vit­a­mine, Min­er­al­stoffe, Bal­last­stoffe, Pflanzen­stoffe und vieles mehr! Diese Stoffe müssen also durch andere Lebens­mit­tel noch zusät­zlich gedeckt wer­den! Also auch hier: Mit Vor­sicht genießen!

Meine Empfehlung für das Backen mit Eiweißpulver

Wenn Du ein­mal gesunde Ernährung verin­ner­licht hast, dann brauchst Du Deinen Kuchen nicht kün­stlich „gesund zu machen“. Ab und zu ein „nor­maler Kuchen“, dabei das (weiße) Weizen­mehl durch (Dinkel)Vollkornmehl erset­zen und (je nach Gebäck) die But­ter durch Apfel­mus. Beschäftige Dich noch mehr mit gesun­der Ernährung und gesun­den Lebens­mit­teln die Deinen Appetit auf Süßes gesund befriedi­gen (wie Apfel, Banane und Co). Alles andere ändert nicht Deine Gewohn­heit­en und ver­leit­et Dich nur dazu über Deinem Bedarf zu essen. Kuchen sollte es zu beson­deren Anlässen geben, Süßigkeit­en nur in Maßen und dann bewusst genießen. Schnei­de Dir nur ein kleines Kuchen­stück ab und greife danach zu einem Apfel. Mit jedem Bis­sen formst Du aktiv Deinen Kör­p­er nach Deinen Wün­schen! Je kon­se­quenter Du dabei vorgehst, desto schneller bist Du an Deinem Ziel!

Und jet­zt wün­sche ich Dir ganz viel Spaß beim Back­en mit Eiweißpulver!

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